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Subtember – Eintrag 14

Mittlerweile habe ich mich an das Vorlesen meiner Tagebucheinträge gewöhnt. Danach wurde mir immer die Aufgabe mitgeteilt oder ich wurde direkt von ihr bespielt, doch heute war es anders. Sie ließ mich einfach sitzen, ohne ein Wort zu sagen. Ich kniete noch immer neben dem Bett, blickte zur Tür und wartete. Nach einer gefühlten Ewigkeit war nicht nur meine Position unangenehm geworden, die Ungewissheit ließ meine Gedanken rotieren. Habe ich etwas falsch gemacht? Ist das eine Strafe? Ist das meine Aufgabe? Soll ich aufstehen oder nachfragen? Bekomme ich dann erst recht eine Strafe? Die Ungewissheit legte sich erst nach einer halben Stunde, als sie zu mir ins Zimmer blickte und mir mitteilte, ich solle doch endlich rauskommen, heute gibt es keine Aufgabe. Mir entging ihr schadenfrohes Funkeln in den Augen nicht, dennoch war ich erleichtert als ich mich endlich wieder aufrichten konnte. Ich musste über meine eigene Dummheit lachen, während ich meine Beine ausschüttelte und aus dem Zimmer ging. Da hätte ich einen Tag Erholung gehabt und bring mich selbst in eine unangenehme Situation. Ich Dummkopf!

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