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Sa. 02.12.2023

Mit einem Schmunzeln liest Anette die heutige Aufgabe.
>Du durftest im März einen Tag mit hohen Schuhen und sexy Bürooutfit verbringen. Das wird heute wiederholt. Aber Achtung, es könnte draußen eisig sein, nicht das dein Po blaue Flecken abbekommt… darum kümmern sich lieber Ben und ich.<
Sie legt das Handy weg und geht zum Schrank.
Anette zieht die High Heels hervor und schlüpft rein.
Auf wackligen Beinen tippelt sie vorsichtig zur Bushaltestelle.
Ihr wird beim Warten auf den Bus kalt und sitzt ein paar Minuten später mit zitternden Armen im Büro.
„Schickes Outfit… ist dir kalt?“ meint Fiona.
Anette nickt und murmelt: „Ja! Arschkalt!“
„Darf ich dir einen Tee bringen?“ schlägt ihre Kollegin vor.
Wenig später wärmt sich Anette an einer heißen Tasse und taut langsam wieder auf.
„Boah eh … diese Aufgabe ist echt gemein … einfach mit so einer dünnen Strumpfhose und einem Rock, dazu die hohen Schuhe … ich dachte ich muss erfrieren…“
„Das klingt nicht gut. Ich sag Ralf direkt Bescheid, die Aufgabe ist kacke!“ hakt Fiona ein und greift grimmig zum Handy.
„Nein! Egal … ich war mir den Ausmaßen nicht bewusst … nicht Ralf angehen … passt schon… aber könntest du mich nachher nach Hause fahren bitte?“
Fiona legt das Handy weg und antwortet: „Klar, natürlich. Immer doch, du liegst ja quasi am Weg.“
„Naja, am Weg nicht.“ lacht Anette, doch ihre Kollegin lässt sie davon nicht abbringen.
„Trotzdem, wenn du meine Hilfe brauchst, bekommst du sie!“
„Danke.“ lächelt Anette und widmet sich im Anschluss ihrer Arbeit.
Stunden später, kurz nachdem sie von ihrer Kollegin vor der Haustür abgesetzt wurde und wieder hochtippelt zu ihrer Wohnung, vibriert ihr Handy.
>Also, einerseits, wie gings dir mit den Schuhen und andererseits, heute ne Frage zum Thema Schmerzen. Konkreter gefragt: Wie hat sich deine Meinung zu Schmerzen im Laufe der Monate entwickelt?<
Anette überfliegt zunächst den Text, lässt sich dann aber von anderen Dingen ablenken.
Erst als sie gemütlich am Sofa sitzt, greift sie wieder zum Handy und überlegt.
Sie braucht ein paar Minuten, doch dann hat sie ihre Gedanken niedergeschrieben und schickt die Antwort ab.
>Coole Frage, das kam mir noch gar nicht in den Sinn bisher … aber jetzt, wo ich so darüber nachdenke, also … hmm… schwierig. Ich war nie so der Masochist, wobei ich dem Gedanken, durch Schmerz Lustgewinn zu erleben, nicht abgeneigt war bzw. bin. Mittlerweile würd ich sagen, ich gehe gerne Aufgaben an, die in gewisser Form Schmerzen beinhalten, wobei es nichts sein sollte, das mich direkt extrem quält, daher ist alles mit Klemmen immer sehr hart. Wenn ich daran zurückdenke, als ich mal mit Brennnesseln gequält wurde … uff… dafür hat sich Fiona heute noch eine Bachpfeife verdient. Der Scheiß hat einfach nicht mehr aufgehört! Aber auch Schläge, das konnte ich mir so selten vorstellen, ich meine, ja, in Pornos sieht man das oft und dann kreischt und quiekt die da herum als würde sie abgestochen werden, das macht mir eher Angst, aber wenn ich dann selbst ausgeliefert bin, der Einschlag kommt, ein kurzer, stechender Schmerz durch meine Gliedmaßen fährt und sich dann diese Wärme rund um die getroffene Stelle ausbreitet und man sich darauf einlässt, den Schmerz umarmt sozusagen, dann kann das ein sehr schöner, intimer Moment werden, den ich so ungerne aus meinem Leben streichen wollen würde.
Ich würde allerdings nicht behaupten, ich bin jetzt sehr Maso geworden oder so, ne, eher im Gegenteil, ich bin mir nur nun noch bewusster, was ich aushalten kann, was mein Körper mitmacht, mein Kopf aber bisher dachte, dass hältst du nicht durch und zum Lustgewinn, also … es ist eher dieses ausgeliefert sein, das mich dabei anmacht, aber auch das Vertrauen und die Hingabe, gegenüber dir oder deiner Verlobten oder eben Ben. Das macht mich eher an, nicht direkt der Schmerz an sich, also, wenn sich eine Runde von Verrückten rund um mich versammelt und mich mit Gerten verprügelt, würde ich nicht feucht werden, soviel steht fest, wenn das aber im Zusammenhang mit Dominanz und Machtgefälle stattfindet, dann ja, dann lässt mich das richtig geil werden, aber eben nicht in jedem Setting und schon gar nicht ohne den Hintergedanken, dass es dabei um mehr geht als nur um die Schmerzen.
Denke mal, so geht es vermutlich anderen auch, aber es kommt selten so rüber, wenn ich mir zum Beispiel Pornos ansehe. Wenn ich aber an die Gespräche mit euch und euren Freunden so zurückblicke, dann ist das durchaus eher normal unter Subs, zumindest was ich so mitbekommen habe, wenn es um das Thema ging. Daher bin ich euch auch wieder echt dankbar, dass ich diese Form von BDSM in so einer angenehmen und schönen Form erleben und kennenlernen durfte!<

Nun die Frage an dich:
Wie stehst du zu Schmerzen im sexuellen Kontext?

 

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