„Hmpf.“
Anette verzieht das Gesicht beim Hinsetzen.
„Warum hast du so einen verkrampften Blick drauf?“ fragt Fiona.
Ihre Kollegin winkt ab und meint: „Ach, nur von gestern… war etwas … ähm… wilder.“
Fiona grinst und rollt mit ihrem Schreibtischstuhl rüber zu Anette.
„Erzähl, was hast du wildes getrieben?“
Anette stammelt verlegen: „Ähm, ja … also … ich hab bei Ben herumgescherzt, ich … bzw. mein Hintern … naja … wären bereit für ihn und dann …“
„und dann?“ hakt Fiona nach.
„ja… und dann war er spontan da und ich wurde in den … naja … also, war sehr grob, aber auch intensiv … ich spüre heute noch seinen Penis….“ stottert Anette den Satz zu Ende.
Ihre Kollegin schmunzelt und zieht eine Braue hoch: „War er so grob, dein Stecher?“
„Stecher? Nenn Ben nicht so!“
„Sorry. Heute den Humor zuhause vergessen?“ scherzt Fiona und bringt Anette damit zum Lachen.
„Aber ja, irgendwie brauche ich heute etwas Abstand zu Orgasmen… muss später Ralf nach einem Joker fragen.“ meint Anette und konzentriert sich wieder auf die Arbeit.
Am Nachmittag ist es dann so weit und sie schreibt ihrem Dom.
>Hey, also, gestern wurde es intensiver. Hatte Ben noch da, der sich an meinem Po ausgetobt hat, und wollte fragen, ob ich heute vielleicht wieder einen Joker nehmen darf? Ich brauche Abstand zu Orgasmen und generell etwas an oder in mir. 🙈<
Kurz bevor sie aufbricht und in den Feierabend verschwindet, kommt seine Antwort.
>Klar, das ist kein Problem. Wie wäre es, mit 10 Minuten Porno gucken, statt einem Orgasmus? Also, in Summe dann 90 Minuten Porno schauen, oder eben doch Orgasmen haben.<
Sie grübelt kurz und stimmt zu.
Nachdem sie im Bus, trotz freier Sitzplätze, lieber stehen geblieben ist, fällt sie zuhause müde auf die Couch.
Dabei wird sie wieder an die vielen Orgasmen der letzten Tage erinnert.
„Autsch… ne, ich brauch heute wirklich eine Pause…“ murmelt sie und legt die Beine hoch.
Anette verbindet ihr Handy mit dem Fernseher und startet einen Porno, der eine halbe Stunde lang im Hintergrund läuft.
Nebenbei hat sie ein Buch im Schoß liegen und liest darin.
Der Fernseher ist stumm geschalten und immer, wenn sie eine Seite weiterblättert, wirft sie einen kurzen Blick auf den Bildschirm.
Als der erste Porno zu Ende ist, startet sie den nächstbesten, der vorgeschlagen wird und liest weiter.
Nach den 90 Minuten hat sie einiges bei ihrem Buch weitergebracht und steckt das Lesezeichen zwischen die Seiten.
„Gut, erledigt … tat auch einmal gut.“ atmet sie auf und greift zum Handy.
Sie lässt Ralf wissen, dass die Aufgabe erledigt ist und lehnt sich zurück.
>Und, Zusammenfassung der Pornos? Was ist darin passiert? Wie sahen die Darsteller aus? Welches Genre wars? Was hat dir daran gefallen? Was hat dir daran nicht gefallen? Was möchtest du gerne einmal selbst nachstellen? So viele Fragen und so wenig Text von dir bisher … tztztztztz.<
„Fuck, dein Ernst?“ murrt sie auf und greift bockig zur Fernbedienung.
Sie lässt die Filme auf 4-facher Geschwindigkeit erneut durchlaufen und schreibt ihm nebenbei ein paar Stichpunkte zusammen, schickt den Text ab und fügt die Links zu den Filmen hinzu.
>Hier, überzeug dich am Besten selbst von meiner Zusammenfassung.< fügt sie abschließend an ihre Nachricht und legt das Handy zur Seite.
Dann springt sie unter die Dusche und sieht auf die Uhr.
„Erst halb 10, naja, egal … ich bin müde.“ gähnt sie und liegt wenige Minuten später unter der Bettdecke.
Ihre Augenlider werden schwer und kurz darauf fällt Anette in einen tiefen, erholsamen Schlaf.