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Mi. 12.04.2023

>L wie luftig. Wie wird es luftig? In dem man nichts drunter anhat. In deinem Fall wirst du nur in Dessous, unter einem Mantel, das Haus verlassen und eine Runde durchs Viertel spazieren. Das dunkelgrüne Set wird angezogen. Außerdem kommt ein Plug in deinen süßen Hintern. Ich bekomme zwei Beweisfotos von Draußen. Einmal von deinem Outfit unter dem Mantel und einmal von dem Plug, wie er in deinem Hintern steckt. Draußen bedeutet, im Freien. Nicht aus dem Keller oder irgendwo, wo du dich innerhalb des Gebäudes verstecken kannst.<
Ihr fällt beim Lesen die Kinnlade runter.
„Scheiße…“ murmelt sie und liest die Nachricht erneut.
„Da bleibt ja wirklich kaum eine Möglichkeit, etwas davon zu umgehen. Muss ich jetzt wirklich nackt raus und auch noch Bilder machen?“
Ihr wird unwohl beim Gedanken daran.
Sie zögert, beginnt dann aber doch, das gewünschte Set herauszusuchen und legt es auf der Couch ab.
Anette atmet tief durch und schlüpft aus ihren Klamotten.
Nur in Dessous gehüllt steht sie da und betrachtet sich im Spiegel.
„Wenn ich ihm Bäume in den Hintergrund photoshope? Ne, das fällt bestimmt auf, dafür beherrsche ich das Programm nicht gut genug.“
Ihr gehen die Ideen aus. Sie geht schweren Herzens ins Schlafzimmer und nimmt einen Plug in die Hand.
Erneut zögert sie. Soll ich?
„Es hilft ja nichts. Ich will mir echt keine Strafe einhandeln. Auch wenn mir diese Aufgabe richtig viel Überwindung kostet.“
Anette setzt sich hin und lehnt sich zur Seite.
Mühelos verschwindet der Plug in ihrem Hintern.
„Warum muss sich das auch immer so gut anfühlen?“ meckert sie und zieht sich Schuhe an.
Mit offenem Mantel steht sie vorm Spiegel und macht ein Bild.
>Ich bin so weit. Das kostet echt viel Überwindung!<
>Du siehst Hammer aus! Du schaffst das! Ich glaube an dich. Wenn es dir hilft können wir währenddessen schreiben oder telefonieren?<
>Nein, Nein, im Freien telefonieren ist auch unangenehm. Ich werde dir eventuell schreiben. So, ich gehe jetzt los.<
Sie steckt das Handy in die tiefe Manteltasche und schlägt den Mantel zu. Mit einer Schlaufe schließt sie das Kleidungsstück und zupft noch an ihrem Dekolleté herum, damit man nicht zu tief blicken kann.
Ein tiefer Atemzug und ein leises „Lets Go. Du packst das!“ und sie steht vor ihrer Wohnungstür.
Bei den ersten Schritten im Freien weht ihr ein kühler Wind entgegen.
Es scheint zwar die Sonne, doch sie ist froh über den Mantel.
Am unangenehmsten sind überraschende Böen, die unter ihren Mantel fahren und dabei immer wieder ihren Schritt entblößen wollen.
Sie ist immer wieder damit beschäftigt, den Stoff straff zu ziehen oder gleich ganz festzuhalten.
Ihr begegnen vereinzelt Menschen, doch keiner scheint sich wirklich für sie zu interessieren.
Die Meisten gehen wortlos an ihr vorbei oder sind mit ihrem Handy beschäftigt. Einzig eine Nachbarin grüßt sie, das wars aber.
Sie kommt an einem kleinen, versteckten Spielplatz vorbei.
„Das ist der perfekte Ort für die Fotos.“ schießt ihr und sie sieht sich um.
Niemand in der Nähe? Los, rein da.
Sie zwängt sich an hochgewachsenen Sträuchern vorbei und steht vor einer veralteten Rutsche.
Seitlich haben sich Kinder an Schmierereien versucht. Auf der Rutschfläche ist bereits die Farbe abgeblättert und das Holz sieht aus, als hätte es die besten Tage bereits hinter sich.
„Hohe Bäume. Alles dicht zugewachsen. Hier kann mich auch von den angrenzenden Häusern niemand sehen und hier ist auch gerade niemand.“
Anette zieht ihr Handy aus der Tasche und stellt einen Selbstauslöser ein.
Dann stellt sie das Handy am Gerüst der Rutsche auf und blickt noch einmal in alle Richtungen.
Sie lächelt in die Kamera, winkelt ein Bein leicht an und hält den Mantel auf.
Ihr Handy macht ein Bild und sie schließt hektisch wieder die Schlaufe.
Nachdem sie die erste Überwindung hinter sich gebracht hat, erscheint ihr der zweite Bildwunsch in der Umsetzung nicht mehr so schwierig.
Es bleibt weiterhin ruhig auf dem abgerockten Spielplatz und sie nimmt all ihren Mut zusammen.
Selbstauslöser angemacht. Mit dem Rücken zur Kamera gedreht. Etwas Vorbeugen. Mantel hoch.
Mit beiden Händen die Pobacken spreizen. Das Piepen ihres Handys verrät: Das Bild ist gemacht.
Schnell den Mantel zurecht streifen und schon schnappt sie ihr Handy.
Am Weg zurück zur Straße kommt ihr eine Gruppe Jugendlicher entgegen.
„Puuh. Knapp. Aber wie überrascht die geguckt haben! Bestimmt ihr heimlicher Raucherplatz, die dachten nicht, dass ihnen dort jemals jemand entgegenkommt.“ denkt Anette und schmunzelt frech.
Voller Tatendrang spaziert sie zurück zu ihrer Wohnung und leitet die Bilder an ihren Dom weiter.
>Hey, Heiße Aufnahmen. Echt stark, wie du dich an die Sache rangetraut hast!<
>Danke.< tippt sie in ihr Handy und grinst über beide Ohren.

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