Anette wird wach und blinzelt verträumt in seine Richtung.
Er ist bereits seit einigen Minuten auf und sitzt glücklich neben ihr.
Ben drückt ihr einen Kuss auf die Stirn und schickt sie Zähne putzen.
„Wenn du zurück bist, wartet eine Überraschung auf dich.“
Diese Worte lassen Anette motiviert ins Bad stolpern. Sie freut sich auf Frühstück im Bett oder eine andere kleine, nette Geste.
Doch zu ihrer Verwunderung liegen bloß Seile am Bett und von Ben ist keine Spur.
„Ben?“ fragt sie verwirrt, bekommt aber keine Antwort.
Ihr sticht ein Zettel ins Auge, der unter den Seilen versteckt ist.
>Heute geht es raus ins Kalte, unter deinem Mantel wirst du nur Seile tragen. Bin gleich wieder da.<
Sie runzelt die Stirn und hört ihn plötzlich unten ihren Namen rufen.
Anette dreht sich um und läuft die Treppen runter in die Küche.
Dort schneidet er gerade die frischen Brötchen auf.
„Machst du uns schonmal Kaffee?“ fragt er und verliert zu den Seilen kein Wort.
„Ähm … ja …“ murmelt sie und gießt Wasser in die Maschine.
Nachdem die Beiden gefrühstückt haben, hält Anette es nicht länger aus und fragt: „Was hat es mit den Seilen, oben am Bett, auf sich?“
Sie lächelt schüchtern und nippt an ihrem Kaffee.
Ben schluckt den letzten Bissen runter und räuspert sich: „Ich dachte mir, du hast bestimmt Lust auf einen Spaziergang im Schnee und naja … wir wollten ohnehin Bilder mit Wintercharme machen für den Kalender. Außerdem habe ich wieder mal Lust auf Fesseln, ist schon eine Weile her, als ich zuletzt jemanden in Seile eingehüllt habe.“
Anette grinst: „Oh, bei der Kälte?“
Ben nickt und beginnt den Tisch abzuräumen.
Anschließend kehren die Beiden zurück ins Schlafzimmer und er fordert sie auf, sich auszuziehen.
Ihr läuft ein Schauer über den Rücken als seine Fingerspitzen ihren nackten Rücken berühren.
„Dreh dich bitte zu mir.“ fordert er.
Anette sieht in sein Gesicht und schmunzelt.
Er hingegen ist ganz auf ihren Körper fokussiert und mustert ihre Taille.
Ben lässt das Seil fallen und hält es nur noch an einem Ende fest.
Dieses Ende gleitet durch seine Finger und dann lässt er sie die Arme heben, damit er besser an ihren Rumpf kommt.
Er wickelt das Seil mehrmals um ihren Oberkörper, zieht die Enden durch ihren Schritt und baut einige Knoten ein, die nur zur Zierde dienen.
Dabei zuckt Anette immer wieder und muss sich ein Fiepen verkneifen.
Sie ist heute besonders kitzlig und seine sanften Berührungen, in Kombination mit dem Seil, immer wieder nahe an ihr, macht es nicht leichter.
Während er konzentriert die Fesslung weiterknüpft, beobachtet Anette ihn.
„Dieser Fokus … er lässt sich nicht ablenken… und seine ruhige, fordernde Art, wenn ich mich bewegen oder drehen soll… warum ist das grade so heiß?“ geht ihr durch den Kopf.
Sie beißt sich auf die Unterlippe und wird wieder um 180 Grad gedreht.
Anette sieht zu ihm runter, doch Ben drängt nur mit einer Berührung, dass sie sich umdrehen soll.
Er zieht die Seile straff und korrigiert eine unsaubere, gelegte Schnürung, bevor er sein Werk abschließt und einen Schritt zurücktritt.
„Sehr gut. Gefällt mir. Ist gar nicht so einfach gewesen, aber war dann schnell wieder drinnen. Gefällts dir?“ freut er sich.
Anette dreht sich zum Spiegel und mustert ihren Körper.
Sie grinst: „Ja, sieht gut aus.“
„Die Fesslung auch?“ hakt Ben nach und lacht.
„Die Besonders! Ich liebe das Gefühl von Seil auf der Haut. Wo hast du das gelernt?“
Ben zuckt mit der Schulter: „Diese Fesslung hat mir mal jemand auf einer Party gezeigt, hab dann den halben Abend an unterschiedlichen Gästen geübt und dann war das irgendwie drinnen und wie man sieht, bekomm ich es auch noch nach einer Pause hin. Meine, die Fesslung hatte den Namen Diamantkleid.“
Anette betrachtet sich weiterhin im Spiegel und nickt zustimmend: „Ja, macht Sinn. Das kommt vermutlich von den Formen, die zwischen den Knoten entstehen. Erinnert an Diamanten, aber sag mal, Ben?“
„Hm?“
„Willst du jetzt wirklich raus ins Freie?“ lacht sie verlegen und sieht ihn fragend an.
Er schmunzelt: „Klar. Rein in deinen Wintermantel und Schuhe sind auch erlaubt. Dann drehen wir eine Runde.“
Anette atmet aus und lässt die Schultern sinken.
Der letzte Funken Hoffnung auf einen kuscheligen Tag im Warmen erlischt.
Sie geht vor und greift zu ihren Schuhen.
Dabei begrabscht er sie am Hintern und schnalzt mit der Zunge.
„Dieser Hintern …“ raunt er begeistert und zaubert ihr ein Lächeln ins Gesicht.
„Danke.“ kichert sie zurück.
Ben antwortet: „Los, rein in deine Schuhe.“
Sie schlüpft in ihre Winterstiefel und lässt sich in den Mantel helfen.
Anette greift zum Schal und sieht unschuldig in seine Richtung.
„Ja, Schal ist auch erlaubt. Sollst dich nicht erkälten.“
Sie grinst und wickelt den Schal um ihren Hals.
„Dann kann es losgehen.“ freut sich Ben und geht vor.
Die Beiden gehen durch die Siedlung und peilen die naheliegende Stadtgrenze an.
„Ist nicht weit, dort sind Felder und ein paar Waldstücke. Ist schön dort.“ meint Ben, der nach ihrer Hand greift.
Anette wärmt sich an seinen Fingern und stopft die andere Hand tief in ihre Manteltasche.
Bei jedem Schritt weht kalte Luft unter ihren Mantel und erinnert sie immer wieder an die fehlenden Klamotten.
Nachdem die Zwei den unangenehmen Teil mit den vereisten Gehwegen hinter sich gebracht haben und endlich am Stadtrand sind, ergibt sich ein wunderschönes Bild.
Verschneite Felder und weiße Baumwipfel, von denen der Wind den Schnee weht, lassen Anette staunen.
„Habe ich zu viel versprochen?“
„Nein, auf keinen Fall… hier ist es ja wunderschön!“ freut sich Anette.
Die Beiden gehen auf ein kleines Waldstück zu. Dabei knackt bei jedem Schritt der Schnee unter ihren Schuhen.
Mehrmals sackt Ben unerwartet ein und hievt sich wieder aus dem tiefen Schnee.
„Verdammt…“ flucht er.
Anette kichert: „Bist eben zu schwer, mir passiert das nicht.“
Er funkelt sie an und meint: „Willst du mir damit etwas sagen?“
Sie schüttelt den Kopf und geht einen Schritt voraus.
Plötzlich knallt ein Schneeball gegen ihren Rücken.
„Hey!“ schimpft sie und bleibt stehen.
Anette beugt sich runter, schaufelt Schnee auf und formt eine Kugel.
Sie dreht sich um, zielt und verfehlt ihn nur knapp.
„Verdammt…“ ärgert sie sich und stapft schnell davon.
Ben ist bereits dabei erneut einen Schneeball zu formen.
„Ha! Daneben!“ freut sich Anette, als er ebenfalls verfehlt hat und zeigt ihm kurz die Zunge.
„Na warte!“ droht er und setzt zu einem Sprint an.
Anette denkt sich „Oh Shit“ und beginnt zu flüchten.
Sie hört ihn schreien und bleibt stehen.
„Was … oh!“
Anette muss sich ein Lachen verkneifen.
Ben liegt quer über den Weg und steht gerade wieder auf.
Er klopft sich den Schnee von der Kleidung und lacht: „Gut, du hast gewonnen… ich leg mich sonst nur wieder auf die Schnauze.“
Nachdem sie ihm beim Abklopfen geholfen hat, gehen die Beiden wieder Hand in Hand durch den Schnee.
Anette hat, durch die spontane Schneeballschlacht, knallrote Backen bekommen.
Ein gutes Stück weiter, die Zwei sind von Bäumen umzingelt und es ist weit und breit keine Menschenseele zu sehen, stoppt Ben und zieht Anette zurück.
„Hier… lass uns schnell die Bilder machen.“
Er zieht sein Handy aus der Jacke und fordert Anette auf: „Öffne deinen Mantel und geh auf mich zu.“
Sie zögert und holt tief Luft.
Die kalte Luft schmiegt sich um ihre Haut und lässt ihre Arme zittern.
Anettes Nippel sind direkt hart, doch Ben lässt sich Zeit.
Er knipst ein paar Bilder, schickt sie wieder ein paar Schritte zurück und macht weitere Fotos.
Erst nach 5 Minuten ist er mit den Ergebnissen zufrieden und Anette darf den Mantel wieder schließen.
Sie zittert und hängt sich an seinen Arm.
„Scheiße … es ist kalt…“ stammelt sie.
Ben reibt ihren Rücken und meint: „Für gute Bilder muss man eben Opfer bringen.“
„Pff…“ stößt Anette genervt aus.
„Wir gehen jetzt zurück, dann helfe ich dir aus den Seilen und du legst dich in die warme Wanne.“ schlägt er vor.
Sie nickt begeistert: „Jaaa, das brauche ich jetzt!“
Die Beiden gehen auf direktem Weg zurück zu Ben.
Er knüpft die Seile auf, währenddessen läuft die Badewanne voll.
Anette läuft ein Schauer über den Rücken als ihre Zehen in das warme Wasser tauchen.
Sie atmet erleichtert auf und sinkt bis zu den Schultern unter die Wasseroberfläche.
Nach wenigen Minuten beginnt sich ihr Körper zu erwärmen und sie hört allmählich auf zu zittern.
Da kommt Ben ins Bad und überrascht sie mit einer Tasse heißer Schokolade.
„Oh, für mich?“ freut sich Anette und greift nach der Tasse.
„Denke schon, oder siehst du hier noch jemanden?“ scherzt Ben.
„Hmm… Danke… aber wenn du so fragst… ja, warum ist hier nicht noch jemand?“
Er sieht sie verwirrt an.
„Naja, so ein Butler wäre schon was… dann könnte ich faul sein.“ grinst sie ihn frech an und schlürft das heiße Getränk.
„Hast doch eh mich …“ neckt er sie und verschwindet wieder.
Anette lehnt sich zurück und entspannt sich.
Sie verbringt eine gute halbe Stunde in der Wanne, lässt mehrmals heißes Wasser nach und steigt dann fröhlich aus der Badewanne.
In einen Bademantel gehüllt tippelt sie zu ihm ins Wohnzimmer und fällt auf die Couch.
Er hat die Bilder auf den Laptop gespielt und geht diese gerade durch.
„Oh, die sind gut geworden!“ freut sich Anette.
„Mhm, wieder ein Monat abgeschlossen. Bald haben wir alles zusammen.“ bestätigt Ben.
Anette greift zur Fernbedienung und kuschelt sich an seine Schulter.
Er zieht eine Decke über seine Beine und lässt sie ebenfalls mit den Beinen darunter.
Dann genießen die Zwei den restlichen Abend bei einem Film und bestellen sich etwas zu Essen.
Während die Beiden ihre Pizza verspeisen, tauschen sie Ideen für Ausflugsziele aus und Ben notiert sich ein paar der vorgeschlagenen Reiseziele.
„Oh das wird so schön. Ich freu mich schon so!“ schwärmt Anette.
Er nickt: „Ich auch. Das wird schön. Der Tag heute mit dir war übrigens auch richtig schön. Ich finds toll, dass wir auch mal nur so Zeit miteinander verbringen können, ohne dass es direkt auf Sex rausläuft.“
Anette strahlt ihn an und grinst: „Oh ja! Ich hab vorhin zwar heiß gefunden, wie du mich in den Seilen verpackt hast, aber jetzt genieße ich einfach nur die Nähe und Zweisamkeit.“