Tasche? Check.
Handy? Check.
Schlüssel fürs Büro? Check.
Geldbörse? Fuck. Geldbörse! Wo hab ich das Ding hingelegt? Ah, hier! Check.
Sie geht hastig die Liste in ihrem Kopf durch und dreht sich zur Wohnungstür.
Kurz bevor ihre Finger den Türgriff berühren, zuckt sie zusammen.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht greift Anette an ihre Brust.
„Autsch.“
Die Nippelklemme hat sich gelöst und ist abgesprungen. Sie greift unter die Jacke und fummelt das kleine Ding aus ihrem BH, legt es auf der Schlüsselablage ab und verlässt die Wohnung.
Am Weg in die Arbeit gibt sie acht und schafft es ohne weiteren Zwischenfall ins Büro.
Dort angekommen, hat sie fast die Klemme an der anderen Brust vergessen und schlüpft hastig aus der Jacke.
Dabei springt die zweite Klemme ab und sie drückt wieder mit der flachen Hand gegen ihren schmerzenden Nippel.
Da überrascht sie Fiona, die gerade durch die Bürotür spaziert.
„Alles in Ordnung bei dir?“
„Mhm.“ murrt sie, beißt die Zähne zusammen und versucht Haltung zu bewahren.
„Ich weiß Bescheid von deiner heutigen Aufgabe. Du kannst mir ruhig sagen wenn dir die Nippel weh tun.“ erwähnt Fiona fast beiläufig.
„Pff! Ist das auf deinen Mist gewachsen?“
„Was?“ ihre Kollegin klingt überrascht.
„Na, die Aufgabe.“
„Welche Aufgabe?“
„Die, bei der ich mit Nippelklemmen aus dem Haus musste und sie so lange tragen soll, bis sie abspringen.“
„Soll? Bist du etwa schon fertig damit?“
Fiona grinst schadenfroh über den Bildschirm.
Anette verdreht nur die Augen und konzentriert sich auf die Arbeit.
Am frühen Nachmittag sucht sie beiläufig ein Gespräch, von dem sie sich wenig erhofft.
Das Thema will ihr aber nicht aus dem Kopf gehen.
„Fiona, hast du irgendeinen Hinweis auf die Männer, die mich da vor rund zwei, bald drei Wochen durchnehmen durften? Irgendwas? Habe ich die schon einmal getroffen?“
Doch Fiona schüttelt nur mit dem Kopf.
„Irgendetwas? Bitte? Ich will keinen Namen, aber… der eine, mit den weichen Händen. Habe ich den schon einmal gesehen? Arbeitet der bei einer Bank?“
Fiona senkt den Blick und weicht jeglichem Augenkontakt aus.
„Liege ich richtig?“ Anettes Stimme wird höher.
„Er arbeitet bei einer Bank?“
Fiona nickt: „Ja, aber Psst!“
„Habe ich ihn schon einmal gesehen?“
„Du bist doch Kunde bei der Bank, die direkt in der Innenstadt eine Filiale hat?“
Anette sieht sie fragend an.
„Dort, wo wir uns immer in dem Cafe treffen, wenn wir in der Stadt sind.“
„Ah! Ja, klar. Dort bin ich Kunde, zwar in einer anderen Filiale aber ja. Nein! Sag nicht…“
Fiona nickt wieder.
„Der arbeitet dort?“ Anette klingt erschrocken, beginnt nach einem kurzen Moment der Stille aber zu Grinsen.
„Neeeein. Wirklich? Och, verdammt. Danke! Mehr wollte ich gar nicht wissen.“
„Hey! Wehe du stalkst ihn oder schnüffelst da weiter nach! Ich habe es Ralf versprochen! Der wird bestimmt sauer sein, weil ich dir so viel verraten habe!“
Anette lächelt sie an, wischt mit der Hand über ihren Mund und meint: „Ich schweige wie ein Grab.“