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Do. 13.04.2023

„Och, bitte nicht…“ murmelt sie.
„Hmm, was?“ fragt ihre Kollegin.
„Ach, nichts. Nur so eine Mail.“ Anette wimmelt ihre Freundin ab und starrt weiter auf die Nachricht von Ralf.
>Heute ist M dran. M wie Macho. Verhalte dich Fiona gegenüber wie ein richtiges Arschloch!<
„Boah eh. Das ist doch nur gemein. Ihr gegenüber, die gar nichts gemacht hat und mir gegenüber, der sowas echt nicht liegt.“
Sie grübelt den ganzen Vormittag über, was sie ihrer Kollegin sagen soll.
„Anette, kannst du mir bitte kurz helfen?“
„Muss das sein?“
Anette hält sich erschrocken die Hand vor den Mund.
„Wie bitte?“
„Ja, ich komme schon.“
Fiona erklärt ihr das Problem und während sie die Situation schildert, fällt ihr die Lösung plötzlich selbst ein.
„Deswegen musste ich jetzt aufstehen?“ kommt Anette über die Lippen.
„Was bist du denn heute so?“
„Gefällt dir nicht, wie ich bin? Tja, dein Pech!“
Anette verschwindet schnell wieder hinter ihrem Bildschirm und grinst.
Ihre Kollegin schüttelt verwundert den Kopf, fragt aber nicht weiter nach.
Beim Mittagessen ergibt sich eine weitere Gelegenheit für Anettes Aufgabe.
Fiona fragt, ob sie sich vordrängen darf, da sie gerne noch etwas Zeit für sich hätte, bevor das nächste Meeting ansteht.
Da kommt von Anette nur ein abfälliges: „Stell dich hinten an, wie alle anderen auch!“
„Boah, was ist heute mit dir! Hast du zu viel Stromberg gesehen oder bist du einfach arrogant geworden?“
Fiona packt eingeschnappt ihre Sachen und verschwindet aus dem Pausenraum.
„Fuck…“ nuschelt Anette und nimmt ihr Teller.
Sie stochert lieblos im Essen herum und lässt es nach wenigen Minuten einfach stehen.
Im Büro tastet sie sich vorsichtig ran.
„Hey?“
„Was!?“ schnauzt Fiona zurück.
„Ich wollte mich für meine Art entschuldigen. Tut mir leid! Das ist alles auf Ralfs Mist gewachsen und ich war so naiv und habe mitgemacht. Ich wollte dir nicht weh tun.“
Ihre Kollegin sieht zu ihr auf.
„Ralf? Warum?“
„Seine Aufgabe. Ich sollte heute ein Arschloch zu dir sein und dich so richtig ärgern.“
Anette sieht schuldbewusst zu Boden und spielt mit ihren Fingern.
„Dieser Wichser!“ meint Fiona lautstark und klopft auf den Tisch.
„Naja, ich bin da auch nicht ganz…“
„Egal! Du hast nur gemacht, was er dir aufgetragen hat! Aber das er auf so eine Idee kommt ist echt frech. Weißt du was? Dem zahle ich das heute heim!“
Anette sieht ihre Kollegin mit großen Augen an.
„Keine Angst. Du hast mich heute erfolgreich zur Weißglut gebracht. Das verkaufe ich ihm schon so, wenn er fragen sollte. Aber bitte sei jetzt wieder die brave, ruhige Kollegin, die sich jeder im Büro wünscht.“
„Klar! Das liegt mir ohnehin mehr!“ lächelt Anette ihr zu.
Dann fährt Fiona fort: „und dann werde ich mich um seine Lust kümmern. Sein Tag war bestimmt wieder anstrengend und alle waren so doof zu meinem armen Schnucki. Da braucht er dann Entspannung. Die wird er bekommen, aber nur bis ich kurz meine Zunge über seine Eichel streifen lasse, denn dann habe ich plötzlich ganz schlimme Migräne und will nur noch ins Bett. Dieser Sack, der glaubt doch nicht, er kommt mit sowas davon!“
Fiona hat ein böses Funkeln in den Augen.
„So zielorientiert machst du mir fast etwas Angst!“ scherzt Anette.
„Ach, das ist noch gar nichts.“
„Lass mich wissen, wie er reagiert hat. Bitte. Das würde mich wirklich interessieren. Sein Verhalten, wenn er einmal seine Aufgabe wie eine Ohrfeige zurückgeschnalzt bekommt.“
„Liebend gerne!“ meint Fiona.
Spät abends, Anette liegt bereits im Bett. Ein letzter Blick aufs Handy, da sieht sie eine Nachricht von Fiona.
>Mission erfolgreich. Er hatte bereits den Orgasmus im Gesicht stehen, dann durfte sein Blut wieder in andere Körperstellen wandern. Du hättest seinen enttäuschten Blick sehen sollen. Als hätte man ihm die Weihnachtsgeschenke gestrichen. Echt goldig.<

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