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Posteingang [1]

„Was machen wir mit den ganzen Sachen?“ meckert Ann, die gerade eine große Tasche mit ihrer Wintersportbekleidung auf die Rückbank seines Autos hievt.
„Mitnehmen, haben ja Platz im Auto.“
„Und wenn wir mal weiter wegwollen?“ meint sie mürrisch.
Er winkt ab: „Da überlegen wir uns etwas. Jetzt lass uns schnell alles einpacken, damit wir zeitig losfahren. Ich will ungerne im Dunkeln ankommen.“
Die Beiden tragen die letzten Taschen aus der Unterkunft und verstauen alles im Auto.
Ben gibt übers Handy die Unterkunft frei und dann kann es losgehen.
Nach wenigen Metern auf der Autobahn beginnt Anette zu grinsen: „Roadtrip! Wuhuuuu.“
Sie steckt ihn mit ihrer guten Laune an.
Untermalt wird die lockere Stimmung mit entspannten Beats aus dem Autoradio.

Währenddessen sitzt Fiona gestresst im Büro und erinnert sich wieder an die Nachricht von Ben.
Das freizügige Foto ihrer Freundin geht ihr nicht aus dem Kopf.
>Wann fahren wir wieder in die Berge?< schreibt sie ihrem Verlobten, der sich erst später mit einer kurzen Nachricht meldet.
„Nicht so schnell, hast ja keinen Urlaub mehr frei…“ äfft sie ihm nach und legt das Handy wieder genervt zur Seite.
Nach einem langen, ereignisreichen Tag auf der Arbeit kommt sie nach Hause.
Fiona wäre gerne bereits in die neue Wohnung gefahren, doch da gibt es noch Unstimmigkeiten mit der Kündigung ihrer aktuellen Wohnung.
„Kann es kaum erwarten, wenn ich hier endlich weg bin.“ murrt sie, nachdem die Eingangstür wieder einmal spießte und sie sich mit ihrem gesamten Körpergewicht dagegenstemmen musste.
Zu ihrer Überraschung liegt ein Brief im Postkasten.
Darauf ist kein Absender, die Handschrift der Adresse kommt ihr aber bekannt vor.
„Ein Brief von Anette?“
Sie läuft rasch hoch in die Wohnung und stellt erstmal alles beiseite. Der Brief hat Vorrang.
Fiona schmunzelt.
Das Papier fühlt sich weich an und die Worte sind feinsäuberlich geschrieben.
„Fehlt nur noch, dass sie Schnörkeln einbaut. Sieht ja wie gedruckt aus.“ stellt sie fest und schüttelt verwundert den Kopf.
Ihre Augen wandern über das Blatt Papier und sie kaut, nervös vor Neugier, auf ihrem Finger herum:

Hallo Fiona, Hallo Ralf.

Ich hoffe, euch geht es gut.
Wir sind gut in unsere Weltreise gestartet und haben uns aktuell in die Berge verirrt.
Es ist wunderschön, du würdest es lieben, Fiona.
Die Aussicht, die Luft, das Wetter (na gut, nur bedingt) und vor allem der viele Schnee.
Ich bin ein unsportlicher Sack und Ben hängt mich ständig auf der Piste ab, aber wir haben dennoch unseren Spaß.
Du/Ihr fragt euch bestimmt, warum dieser Brief in eurem Briefkasten lag.
Nun, ich schreibe diese Worte nicht ganz freiwillig.
Wie ihr bestimmt wisst, kann ich manchmal sehr direkt sein. Ihr und auch Ben fasst das meistens als frech auf, auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum. Aber so ist das eben mit euch.
Genau, und darum darf ich heute hier einen Brief schreiben und dabei nackt am Schreibtisch sitzen. In mir befinden sich Liebeskugeln, die mir Ben vorhin unsanft eingeführt hat.
Ich wurde, wie ihr euch bestimmt denken könnt, unsanft über den Tisch gebeugt und dann gab es mit Nachdruck die Kugeln rein.
Da ich nicht Lügen darf, muss ich zugeben, diese grobe Art, hat mich sehr erregt und es könnte eventuell, zwischen meinen Beinen, ein kleinwenig feucht sein. Ups.
Währenddessen fällt mir ein: Wie geht es euch beim Umzug? Läuft alles wie geschmiert?
Unser nächstes Ziel ist schon geplant und wir freuen uns auf die anstehenden Tage.
Damit sollte ich nun auch lange genug an diesem Brief gearbeitet haben.
Drückt mir die Daumen, dass Ben gleich meine Liebeskugeln durch seinen harten Penis ersetzt.
Bussi
Eure liebste Sub,
Ann

PS: Ich vermisse die Sessions mit euch manchmal. Das hatte schon seinen Reiz, zu wissen, dass etwas geplant ist, aber nicht zu wissen, was genau einen erwartet.
PPS an Fiona: Wie geht es dir bisher mit deinen eingeschränkten Orgasmen (du Bitch :P)?

Fiona schiebt den Brief zur Seite und seufzt erstaunt. Dabei huscht ihr ein Lächeln übers Gesicht und sie geht zu ihrem Verlobten.
Dieser überfliegt ebenfalls den handgeschriebenen Text und hat eine Idee: „Das klingt ja fast so, als würde sie eine Antwort erwarten. Hmm?“
„Aber wie sollen wir den Beiden einen Brief schicken, wenn wir die Adresse von der Unterkunft nicht kennen?“ meint Fiona überfragt.
Ralf schmunzelt: „Dann greifen wir eben auf eine moderne Alternative zurück und scannen den Brief ein. Ihr Handy hat sie immer dabei.“
Sie sieht ihn fragend an.
Er holt Luft und setzt fort: „Ich mag Bens Gedanken. Daher übernehmen wir das. Bring mir deine Liebeskugeln.“
Fiona sieht ihn verwirrt an. Erst ein bestimmtes „Jetzt!“ von Ralf setzt ihre Beine in Bewegung.
Mit den Kugeln in der Hand kehrt sie zurück ins Wohnzimmer, wird am Arm gepackt und aufs Sofa gedrückt.
Seine Finger wandern an ihre Hose und nach wenigen Handgriffen kniet sie mit entblößtem Po vor ihm.
Fiona murrt auf, als das trockene Silikon gegen ihre Scham gedrückt wird.
Sie zieht lautstark Luft ein und atmet erleichtert aus: „Aua… warum bist du so grob?“
„War Ben auch… jetzt ran an den Brief. Handgeschrieben, wie bei Anette. Geh auf ihre Punkte ein und schreib ungefähr gleichviel zurück. Dann darfst du nachher einen Orgasmus haben.“
Ihre Augen leuchten, da fällt ihr die begrenzte Zahl an Orgasmen wieder ein und ihre Mundwinkel senken sich.
„Der nicht zu deinen begrenzten Höhepunkten zählt. Ein Bonus-Orgasmus sozusagen.“ lächelt Ralf.
Sie springt motiviert von der Couch und stapft aus dem Zimmer. Dabei zwickt es unangenehm im Schritt, doch Fiona lässt sich nichts anmerken, zu groß ist die Motivation.
Zielstrebig kramt sie ein Blatt Papier und einen Kugelschreiber hervor, legt das Handy zur Seite und schreibt drauflos.
Der Zettel ist ungefähr bis zur Hälfte beschrieben, da stoppt sie ihr Vorhaben und lehnt sich zurück.
„Schreibblockade?“ meint Ralf, der hinter ihr in der Tür steht.
„Nein. Mich lenkt nur etwas ab …“ schmunzelt sie verlegen und sieht runter in ihren Schoß.

Eine halbe Stunde später.
Fiona steht erschöpft in der Küche, nippt am Wasserglas und erblickt wieder den halbfertigen Brief am Esstisch.
Sie schmunzelt, setzt sich und beendet den Brief.

Währenddessen zur gleichen Zeit bei Ben und Anette:
Die Beiden haben für die nächsten Nächte in einem Hotel eingecheckt und fallen müde und ausgelaugt aufs Bett.
„Ich bin so k.o. von der Fahrt, obwohl ich nur daneben saß…“ beklagt Anette.
Ben gähnt: „Und ich erst … ich will nicht mal mehr auf und duschen, aber ich stink mich selbst an.“
Anette dreht den Kopf in seine Richtung und zieht lautstark die Nase hoch.
„Mhm, Duschen schadet dir nicht. Riecht man ja bis hier.“ stellt sie fest.
„Was?“
„Deine Angst!“ kontert sie und kichert.
„Du bist so doof!“ scherzt Ben, der sich aufrafft und nun doch unter der Dusche verschwindet.

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