„Hey, Schlafmütze. Aufwachen.“ flüstert er und rüttelt sie sanft am Arm.
Ann schlägt die Augen auf und blinzelt ihn an.
Er ist bereits angezogen und bereit für den Tag.
„Ich muss zur Arbeit. Du kannst dich gerne ausschlafen und hierbleiben, bin spätestens um halb 6 wieder zurück. Kühlschrank ist voll, bediene dich. Tschüss. Hab dich lieb.“
Ben drückt ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwindet.
Sie fällt mit dem Gesicht wieder ins Kissen, nickt für eine halbe Stunde ein und ist dann ebenfalls wach.
„So ein Urlaub zwischen den Jahren ist schon toll.“ schmunzelt sie und greift zum Handy.
Nachdem sie über eine Stunde auf Social Media Plattformen verplempert hat, rafft Ann sich auf und spaziert ins Bad.
Sie grinst und greift zu einer frischen Zahnbürste.
„Er hat ja wirklich alles da für eine spontane Übernachtung. Ich frag mich, wie häufig das vorkommt…“
Im Anschluss plündert sie den Kühlschrank und nimmt vorm Fernseher Platz.
Die Zeit bis Mittag vergeht wie im Flug und Anette ist überrascht, dass es bereits so spät ist.
„Ich sollte den Tag noch nutzen…“ grübelt sie und steht auf.
Sie streift durch seine Wohnung, findet aber keine Beschäftigung.
„Hmm, ich frag ihn mal, ob ich was machen kann.“ ist ihr nächster Gedanke.
Ann schreibt ihm eine kurze Nachricht und bekommt prompt eine Antwort.
>Nein, du rührst keinen Finger. Ich bin in rund 4 Stunden zurück. Erwarte dich nackt im Flur knieend.<
Sie schmunzelt und beißt sich auf die Unterlippe: „Soso, dafür sollte ich also bleiben.“
Mit einem Ziel vor Augen geht sie zurück ins Schlafzimmer und legt sich für ein kurzes Nickerchen ins Bett.
„Kurz die Augen ausruhen, dann geht es schon los.“ murmelt sie und merkt, wie ihre Augenlider schwer werden und ihr das Handy aus der Hand rutscht.
Im nächsten Moment fällt Ann in einen tiefen Schlaf.
Ihr Handy vibriert mehrmals, doch sie bemerkt es nicht.
Stunden später, Ben steht bereits vor der Tür und kramt den Schlüssel aus der Jacke.
„Einfach nicht melden ist auch keine Art …“ ärgert er sich und checkt ein letztes Mal seine Nachrichten.
„Pff. Noch immer keine Antwort. Wenn sie jetzt nicht hier hinter der Tür sitzt und auf mich wartet, bin ich richtig sauer.“
Er schließt auf und öffnet die Tür.
Kopfschüttelnd stellt er fest: „Von Ann keine Spur …“
Ben hängt den Mantel an die Garderobe, stellt die Schuhe zur Seite und geht einen Raum weiter.
Er sucht in der ganzen Wohnung nach ihr und wird im Schlafzimmer fündig.
„Schon wieder am Schlafen … tztztz.“ geht ihm durch den Kopf.
Mit breitem Grinsen geht er aufs Bett zu, sieht sich die Lage genauer an und entscheidet sich kurzerhand für eine grobe Begrüßung.
Ben tätschelt sie sanft wach und greift beim ersten Blinzeln an ihren Hals.
Ann ist plötzlich hellwach und zappelt wild, doch er lässt nicht locker. Sie bekommt kaum Luft, schlägt panisch um sich und kickt mit den Beinen in seine Richtung.
In ihren Gedanken spielen sich innerhalb von Millisekunden jegliche Situationen ab. Keine Davon endet glimpflich für sie.
Im nächsten Moment reißt sie die Augen auf und sitzt mit Herzklopfen im Bett.
Sie schwitzt und greift verängstigt zum Smartphone.
„Wie…wie lange habe ich geschlafen?“ murmelt sie und sieht die Uhrzeit.
Allmählich beruhigt sich ihr Körper wieder und Ann fasst einen klaren Gedanken.
„Es ist alles in Ordnung! Du hattest nur einen schlechten Traum! Nichts ist passiert!“
Der Alptraum war kräftezehrend. Ann ruht sich eine weitere halbe Stunde aus und geht dann runter zur Eingangstür.
Ben hat sich bereits angekündigt und müsste jeden Moment durch die Tür kommen.
Sie kniet neben der Garderobe, hat die Hände auf den Schenkeln abgelegt und den Blick gesenkt.
Er steckt den Schlüssel ins Schloss und die Tür geht auf.
Ein eiskalter Windzug kommt ihr entgegen, lässt sie zittern und stellt ihre Nippel auf.
Ann sieht zu ihm hoch und bekommt den Kopf getätschelt.
„Sehr brav. Jetzt lass mich schnell meine Tasche abstellen, dann gehen wir gemeinsam duschen.“
„Damit wir uns danach wieder dreckig machen können?“ geht ihr durch den Kopf, doch sie schweigt und schmunzelt nur verlegen, während sie ihm unauffällig ins Bad folgt.