„Ach, ich freu mich schon sooo, das wird einfach schön. Vor allem bin ich auf die Gesichter der Anderen gespannt.“ geht Anette durch den Kopf, während sie an Ben denkt.
Sie ist gerade von der Arbeit heimgekommen und sitzt auf der Couch.
Gerade als sie zur Fernbedienung greifen will, vibriert ihr Handy.
Es ist Ralf, der ihr die heutige Aufgabe mitteilt:
>Süße, es ist endlich so weit. Wir lassen den letztjährigen Adventskalender Revue passieren… damit hat ja alles begonnen, also, dann für dieses Jahr … genau… weißt du noch, damals, kurz vor Weihnachten müsste das gewesen sein, da bist du mit Seil statt Slip eine Runde spazieren gewesen.<
„Oh verdammt, klar weiß ich das noch … dieser verdammte Knoten, den ich auf Höhe meines Kitzlers haben musste.. und ich war noch so blöd und hab die Seile eng an meinen Körper gewickelt, damit es ja bei jedem Schritt unangenehm war…“ ist ihr erster Gedanke.
Ihr kommen wieder die zahlreichen Bedenken in den Sinn, die sie damals fast davon abgehalten hätten.
Sie muss schmunzeln und meint: „Ich bin zwar immer noch ein Schisser, aber damals war ich ja echt ein Angsthase..“
Anette kramt ihre Seile hervor und schlüpft aus ihren Klamotten.
Nach einigen Minuten dreht sie den Po und betrachtet die Fesslung im Spiegel.
„Schick, und ich werde immer sicherer mit den Seilen. Jetzt schnell Ben zu einem Spaziergang im Schnee überreden…“ grinst sie.
Sie schlüpft wieder in Kleidung, ruft Ben an und verbringt den restlichen Abend mit ihm.
Zuerst stapfen die Beiden durch den Schnee. Für Ben passte der Spaziergang ganz gut, er musste ohnehin zur Paketstation. Dabei wäre er mehrmals fast ausgerutscht, konnte sich aber immer wieder fangen.
„Kein Wunder, wenn du hier mit deinen Halbschuhen herumläufst am vereisten Gehweg …“ meint Anette kopfschüttelnd und besorgniserregt.
Nachdem er das Paket abgeholt hatte, ging es wieder zurück zu ihm nach Hause.
Kurz vor Mitternacht tippelt Anette von seinem Schlafzimmer runter zur Küche, lässt sich ein Glas Wasser ein und grinst glücklich.
Nach mehreren Orgasmen, bei denen sie von Ben am Seil festgehalten wurde und seinen Stößen ausgeliefert war, schüttet ihr Körper noch immer Glückshormone aus.
Sie wirft einen raschen Blick auf ihr Handy, bevor sie wieder zu ihm hochläuft und sieht eine weitere Nachricht von Ralf.
>Und dann würde mich heute interessieren, passend zur Aufgabe, wie du mittlerweile zu Bondage und Fesseln stehst. Kam ja doch das ein oder andere mal vor im letzten Jahr.<
Bevor sie wieder rauf zu Ben geht und sich zu ihm unter die warme Decke kuschelt, tippt sie eine Antwort in ihr Handy und schickt folgenden Text ab:
>Fesseln? Gerne! Ausgeliefert sein, die Macht abgeben, das ist einfach richtig intim und macht Spaß. Wenn ich konkreter an Seile denke, würde ich sagen, das darf ruhig häufiger vorkommen, ich mag das Gefühl von Jute auf der Haut, auch wenn es mal strammer wird, ich Bewegungsfreiheit verliere oder dadurch an erogenen Zonen gereizt werde. Es fühlt sich einfach angenehm an und sobald man das Seil einigermaßen mit dem eigenen Körper erwärmt hat, ist es wie, ja.. hmm, wie Kleidung auf der Haut, es fühlt sich nicht an wie ein Fremdkörper. Und ich habe irgendwann mal gesehen, wie verdammt teuer so Seile eigentlich sind … da musste ich echt schlucken und hab mir dann die zahlreichen Seile angesehen, die ihr herumfliegen habt und musste an den Wert denken, den ihr mir da einfach so geschenkt habt … du weißt doch, wie unangenehm mir Geschenke sind! Hoffe, dass beantwortet deine Frage, so, ich muss wieder zu Ben ins Bett, mir friert es die Zehen ab.<
Nun die Frage an dich:
Wie stehst du zu Seil-Bondage/Shibari bzw. welche Erfahrungen hast du bisher mit Seilen gemacht/machen dürfen?