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Fr. 16.06.2023

„Endlich Feierabend.“ meint sie erschöpft und lehnt sich zurück.
Während ihr PC runterfährt, packt sie ihre Sachen zusammen und dann geht es endlich nach Hause.
Es kühlt ab und wenige Schritte vor ihrer Haustüre beginnt es zu nieseln.
„Oh… schnell rein.“ merkt Anette an und sieht hoch in den Himmel.
Dunkle Wolken ziehen auf und gerade als die Tür hinter ihr ins Schloss fällt beginnt es zu regnen.
„Puuh, Glück gehabt. Es schüttet wie aus Kübeln…“
Oben in der Wohnung angekommen ist ihr erster Griff unter das Shirt und ihr BH landet auf der Couch.
„Hach… gut. Endlich entspannen.“ freut sich Anette und gießt sich ein Glas kühle Limo ein.
Sie nimmt auf der Couch Platz und startet einen Film.
Dieser ist jedoch schnell langweilig und Anette hängt, mit dem Handy in der Hand, auf dem Sofa.
„Was will Ralf jetzt?“ murmelt sie und tippt auf seine Nachricht.
>Heute nur eine ganz einfache Aufgabe: Mach mir ein paar heiße Bilder vorm Spiegel. Po, Brüste, Beine… spiel mit deinen Reizen.<
„Ja okay, immerhin nicht schon wieder edgen, dafür bin ich heute echt nicht mehr in der Stimmung….“ denkt sie und liest die Nachricht erneut.
„Ach, verdammt. Er hat „paar“ klein geschrieben… na gut, dann werden es eben 3 Bilder und nicht nur 2!“ beschließt sie und steht auf.
Bevor sie die Aufgabe angeht, legt sie einen Zwischenstopp in der Küche ein und stellt Wasser auf.
Vorm Spiegel lässt sie ihre Hüllen fallen, knipst dabei immer wieder ein Bild und bringt sich dann erneut in eine andere Position.
Nach einer gefühlten Ewigkeit sitzt sie wieder auf der Couch und geht hunderte von Bildern durch.
„Warum habe ich auch so viele Fotos gemacht? Wie soll ich mich denn jetzt für nur drei davon entscheiden? Naja… dann werden es eben ein paar mehr…“
Sie erstellt einen neuen Ordner und zieht dort einige der Fotos rein.
„Das ist eine ausgiebige Fotostory, da sollte er ordentlich bedient sein und wehe er hat was zu meckern!“ geht ihr durch den Kopf.
„So, gesendet.“
Ein blubberndes, zischendes Geräusch lenkt sie vom Handy ab: „Oh, verdammt!“
Anette eilt zum Herd und hebt den Deckel des überkochenden Topfs hoch.
Sie greift schnell zu einem Tuch und wischt das Wasser vom Ceranfeld, danach legt sie den Deckel zur Seite und wirft Nudeln ins kochende Wasser.
Zurück auf der Couch ist sie auf Ralfs Reaktion gespannt und blickt neugierig auf ihr Handy.
>Ähm, schick, aber war das wirklich an mich gedacht?<
Sie blickt rauf auf den Namen und reißt die Augen auf: „Fuck! Nein! Das war es auf keinen Fall! Verfickte Scheiße! Ich hab die Bilder an Ben geschickt? Fuck..Fuck…Fuck…Fuck…“
Anette wirft ihr Handy auf die Couch und läuft panisch im Kreis.
„Was mache ich denn jetzt?… Einfach nichts sagen und hoffen, er hält die Klappe?“
Sie nimmt ihr Handy erneut in die Hand und tippt mit schwitzigen Händen eine Antwort an Ben: >Ja, Sorry, das war nicht geplant. Tut mir Leid! Vergiss bitte was du gesehen hast… also… Nein.. doch, einfach vergessen bitte. Das ist nie passiert.<
Danach sendet sie die Fotos an den richtigen Adressaten und legt das Handy wieder weg.
Nachdem sie die Nudeln mit Pesto veredelt hat und sich den Bauch vollgestopft hat, sieht sie erneut auf ihr Handy.
Dort blinken zwei Nachrichten von zwei unterschiedlichen Kontakten auf.
>Heiße Fotoreihe. Gut gemacht. Stell dir vor, Ben könnte dich so sehen. Dem würde die Kinnlade runterfallen.<
>Vergessen? Diesen Anblick. Schwierig. Aber ja, ich habe bereits alles aus meinem Gedächtnis gelöscht.<
Sie tippt auf seine Nachricht und antwortet:
>Du musst! Bitte! Ralf darf davon nichts erfahren… bitte…<
>Natürlich. Ich schweige wie ein Grab. Bei mir sind deine Geheimnisse sicher. Versprochen.<
Sie atmet aus und nuschelt: „Hoffentlich…. aber Anette, beruhig dich, Ben kannst du doch vertrauen… oder?“

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