„Ich hasse diese Aufgabe jetzt schon!“ jammert Anette und greift genervt nach einem Paar Socken.
Sie zieht die weißen Tennissocken, mit den bunten Rändern am Knöchel, widerwillig über ihre Zehen und betrachtet ihre Füße.
„So soll ich ins Büro?“ murmelt sie und schüttelt den Kopf.
Im Büro angekommen, schlüpft sie, wie jeden Tag, aus den Schuhen und in gemütliche Hausschuhe.
„Das sieht so Kacke aus!“ schimpft sie und lenkt dadurch Fionas Aufmerksamkeit auf sich.
„Was?“ fragt diese neugierig und sieht rüber.
„Ach, nichts.“ meint Anette und bereut ihr loses Mundwerk.
„Toll, jetzt kommt sie sicher gleich her und redet dich darauf an, du Depp!“ denkt sie und duckt sich hinter ihrem Bildschirm.
Zu spät. Ihre Kollegin ist bereits am Weg zu ihr.
Als sie an Anette runtersieht und die Socken erblickt, schmunzelt sie und meint: „Schick. Heute noch ein Date mit dem Tennislehrer?“
„Ach, lass mich! Das ist Ralfs Idee gewesen. Totaler Müll. Ich sollte nie wieder erwähnen, welche Kleidungsstücke ich habe. Der macht aus allem eine Aufgabe.“
„Das stimmt, er ist ziemlich kreativ. Und, was ist jetzt?“
„Was soll sein?“ gibt Anette von sich.
„Na, dein Date mit dem Tennislehrer?“
„Red doch keinen Unsinn! Sehe ich aus, als würde ich Tennis spielen?“ winkt Anette ab.
„Mhm, stimmt. Dein Arsch wird immer größer …“ nuschelt Fiona und dreht sich weg.
„Was!?“ fährt Anette sie an.
Ihre Kollegin dreht sich um und grinst sie an.
„Verasch mich nicht!“ droht Anette und grinst ebenfalls.
Beim Mittagessen wird sie erneut auf die Socken angesprochen und von Kollegen aus der anderen Abteilung aufgezogen, aber alles im Rahmen.
Gut gelaunt kommt sie nach Hause und fällt auf die Couch.
Ihr Handy vibriert.
>Wie oft wurdest du heute auf deine hübschen Socken angesprochen?<
„Warum willst du das jetzt wissen?“ nuschelt sie skeptisch ihrem Bildschirm entgegen und antwortet ihrem Dom.
>Inklusive deiner Freundin: 7 Mal. Warum?<
Er liest die Nachricht, meldet sich aber nicht mehr.
„Mann, mach doch nicht aus allem ein Geheimnis! Lass mich doch ab und zu wissen, was du vorhast!“ schnauzt sie ihr Handy an und wirft es genervt auf die Couch.